Hitzesondenbehandlung den Wirbelgelenken (RF)
Gezielte percutane (durch die Haut geführte) Thermokoagulation der schmerzleitenden Fasern der Wirbelgelenke mit Radiofrequenz-Therapie stellt ein international gesichertes Verfahren in der Schmerztherapie dar.
Nach örtlicher Betäubung der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte und unter Röntgenkontrolle sucht der Arzt mit der Kanüle gezielt die Schmerzpunkte an den Wirbelsäulengelenken im Bereich der schmerzenden Nervenfasern auf. Dorthin führt er die Hitzesonde ein. Computergesteuert stellt er über die Sonde fest, ob die Sonde richtig an den betroffenen Nervenfasern liegt, die behandelt werden sollen. Anschließend spritzt der Arzt noch einmal ein örtliches Betäubungsmittel, jetzt jedoch direkt an die zu behandelnde Stelle. Dann wird die Sondenspitze erhitzt und ein kleiner Bezirk verödet. Die Leitfähigkeit der hier verlaufenden Schmerzfasern wird somit unterbrochen. Der Schmerz kann sich nicht weiter ausbreiten. Da jedes Wirbelgelenk von mehreren Schmerzfasern versorgt wird, müssen oft mehrere Stellen behandelt werden.
Anwendungen
- Wirbelgelenkschmerzen (therapieresistente lokale Schmerzen, mit begrenzter Ausstrahlung in Gesäss und Oberschenkel), die auf wiederholte diagnostische Blockaden ansprachen
- Wirbelgelenksverschleiß (Arthrose)
- Wirbelgleiten (Instabilität)
- gleichzeitiger Bandscheiben- und Wirbelgelenksverschleiß
- Instabilität nach Bandscheiben- und Wirbelsäulenoperation
- Wirbelsäulenverformung (Skoliose)
Einordnung
Die Radiofrequenz-Therapie hat gegenüber der medikamentösen Schmerztherapie den Vorteil der gezielten exakten Wirkung. Gegenüber der Kryotherapie (Eisbehandlung der Schmerzfasern) hat die perkutane Thermokoagulation den Vorteil der längeren Wirkdauer. Sie wirkt ca. zwei Jahre, die Kryotherapie nur wenige Monate.
Vorteile
Es handelt sich um ein wenig invasives Verfahren, das ambulant in unserer Praxisklinik durchgeführt wird. Dieses Verfahren kann bei wiederauftretenden Beschwerden problemlos wiederholt werden. Der Einsatz von Cortisoninjektionen kann deutlich reduziert werden, ebenso ist eine Reduktion des Medikamentenverbrauches meist möglich. Trotz fortgeschrittener verschleißbedingter Veränderungen der Wirbelsäule kann diese Behandlungsmethode meistens eine operative Intervention wie z.B. eine Wirbelsäulenversteifungsoperation vermeiden.
Nachbehandlung
Eine frühzeitige Mobilisation des Patienten ist möglich um eine gezielte Physiotherapie einleiten zu können. Die körperliche Belastbarkeit und der Wiedereintritt der Arbeitsfähigkeit ist meist einen Tag nach dem Eingriff wieder möglich.
Unmittelbar nach dem Eingriff ist eine körperliche Belastbarkeit gegeben. Leichte körperliche Arbeiten wie z.B. Bürotätigkeiten sind unmittelbar nach dem Eingriff wieder möglich. Eine volle sportliche Belastbarkeit ist in ca. 6 Wochen erreichbar.
Ergebnisse
In der nationalen und internationalen Literatur werden Erfolgsquoten von über 80% angegeben.